Sexuelle Belästigung: Prävention statt Reaktion

Sexuelle Belästigung: Prävention statt Reaktion
Veröffentlicht am
August 20, 2025

Arbeitgeber:innen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Mitarbeitenden vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu schützen. Diese Pflicht ist nicht nur eine rechtliche Vorgabe, sondern auch ein Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. Prävention im Unternehmen bedeutet, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Grenzüberschreitungen keinen Platz haben und Betroffene schnell Hilfe finden.

Präventive Massnahmen im Überblick

1. Klare Regelungen

Eine explizite Richtlinie zum Schutz vor sexueller Belästigung sollte fester Bestandteil jeder Unternehmenskultur sein. Diese Regeln müssen schriftlich festgehalten, leicht zugänglich und allen Mitarbeitenden bekannt sein.

2. Schulungen

Regelmässige Sensibilisierungsmassnahmen für alle Mitarbeitenden schaffen Bewusstsein. Besonders Führungskräfte sollten gezielt geschult werden, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Entscheidend ist, dass Schulungen nicht als einmalige Pflichtübung, sondern als kontinuierlicher Prozess verstanden werden.

3. Vertrauenspersonen

Betroffene müssen wissen, an wen sie sich wenden können. Unternehmen müssen interne oder externe Anlaufstellen benennen, die Vertraulichkeit garantieren. Nur so entsteht echtes Vertrauen.

4. Nulltoleranz-Politik

Eine klare Nulltoleranz-Politik bei sexueller Belästigung signalisiert, dass Verstösse nicht bagatellisiert werden. Dies gilt unabhängig von Hierarchie oder Position: Alle Mitarbeitenden müssen sicher sein, dass Verstösse ernst genommen und konsequent untersucht werden.

Positive Feedback-Kultur etablieren

Prävention erschöpft sich nicht in Regeln oder Sanktionen. Eine nachhaltige Prävention im Unternehmen lebt davon, ein positives und respektvolles Miteinander aktiv zu fördern. Eine professionelle Anerkennungskultur kann den Unterschied machen.

Ein konstruktives Arbeitsumfeld entsteht, wenn Unternehmen:

  • strukturierte und regelmässige Feedback-Prozesse etablieren
  • fachliche Leistungen sichtbar machen und anerkennen
  • klare Standards für respektvolle Kommunikation entwickeln
  • für die Wirkung von Sprache, Tonfall und nonverbaler Kommunikation sensibilisieren

Zusätzlich tragen regelmässige Teamgespräche, Mentoring-Programme oder anonyme Feedbackkanäle wie z.B. Whistleblowing-Stellen zu einer offenen und sicheren Unternehmenskultur bei.

Prävention als Führungsaufgabe

Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, wenn es um den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz geht. Sie prägen durch ihr Verhalten, welchen Stellenwert Respekt, Fairness und Transparenz haben. Ein achtsamer Führungsstil – geprägt von klarer Kommunikation und konsequentem Handeln – ist entscheidend, damit sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz keinen Raum bekommt.

Fazit

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu verhindern ist keine Frage einzelner Massnahmen, sondern Ausdruck einer gelebten Haltung. Wer klare Strukturen schafft, Ansprechpersonen benennt, Schulungen durchführt und eine Nulltoleranz-Politik lebt, übernimmt Verantwortung.

Wirksame Prävention zeigt sich nicht nur in Regeln, sondern auch in einer Kultur der Wertschätzung. Ein respektvoller Umgang, klare Kommunikation und Anerkennung schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende sich sicher fühlen, ihre Stärken einbringen und gemeinsam wachsen können. Unternehmen, die diesen Weg konsequent gehen, stärken nicht nur ihre Glaubwürdigkeit – sie sichern auch Motivation, Gesundheit und langfristige Loyalität.

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Claudia Stam
Geschäftsführerin und Inhaberin